Infotermin für ehrenamtliche Helfer am 11. November / Bewegung an der Deermannstraße
Es ist Gewissheit: Acht Unterrichtsräume im Obergeschoss der Stadthalle werden als Notunterkunft für 80 Flüchtlinge hergerichtet. Schon in der kommenden Woche starten die Vorbereitungen.
Das leer stehende Stadthallen-Restaurant und acht Unterrichtsräume im Obergeschoss werden zu einer Notunterkunft für Flüchtlinge umfunktioniert. Veranstaltungen in der Stadthalle fallen nicht aus – aber die Johannes-Gutenberg-Realschule und zwei Hiltruper
Lange Zeit war in Hiltrup von der Flüchtlingskrise eher wenig zu spüren, vor allem im Vergleich zu anderen Stadtbezirken gab es nur wenige Einrichtungen. Nun aber kommt alles auf einmal. Die Containerunterkunft am Osttor steht in den Startlöchern. In Amelsbüren ist gestern mit dem Aufbau der provisorischen Unterkunft für zunächst 50 Flüchtlinge begonnen werden. Auf der Straße Auf der Woort wurden mit einem Autokran die ersten Bauelemente auf die Grünfläche in Richtung Deermannstraße gehievt. Erkennbar ist bereits jetzt, dass die Anlage zweigeschossig errichtet wird. An der Robert-Bosch-Straße wird für 100 Flüchtlinge gebaut. Wegen Lieferproblemen verzögert sich der Aufbau einer Notunterkunft an der Westfalenstraße am Sportplatz Süd. Rund 110 Menschen, vor allem syrische und afghanische Familien, sind vor zwei Wochen am Haus Heidhorn in das leer stehende Pflegeheim eingezogen. Außerdem betreuen die Alexianer auf ihrem Gelände rund 20 Personen. Jetzt die Stadthalle.
Hiltrup kann nur reagieren – und tut es vielfach mit Verständnis: die Johannes-Gutenberg-Realschule und zwei Hiltruper Chöre sind von den Plänen der Stadt Münster betroffen, die Stadthalle für mindestens ein Jahr in Teilen zur Notunterkunft umzuwidmen. Sie weichen aus. Der Frauenchor Chorisma beispielsweise probt künftig am Kant-Gymnasium statt im Stadthallen-Restaurant. Veranstaltungen fallen in der Stadthalle nicht aus. Allerdings müssen die Schulen zumindest stundenweise auf die Duschen der Dreifachturnhalle verzichten.
„Was wirklich positiv an der derzeitigen Entwicklung ist: Es gibt sehr viele Menschen, die helfen oder spenden wollen“, berichtet Bezirksbürgermeister Joachim Schmidt. Doch die Freiwilligen haben viele Fragen: Was kann ich wo spenden? Wo kann ich mich wie einbringen? Bislang hat jede Notunterkunft ihre eigenen Netzwerke bei der Hand, um Unterstützer zu organisieren. Jetzt gibt es einen neuen Anlauf, die Helfer zu vernetzen – geplant ist eine Informationsveranstaltung für alle Ehrenamtlichen in Hiltrup und Amelsbüren.
Angekündigt haben sich ein Mitarbeiter des Sozialamtes, der über die aktuelle Lage berichtet, außerdem der Verein Bürgernetz und die Freiwilligenagentur Münster. Sie informieren zum Ehrenamt und den Flüchtlingshilfen in Münster. Die Flüchtlingshilfe Gievenbeck/Sentrup wird ihre Arbeit vorstellen – vielleicht ein Modell für Hiltrup? „Wir müssen das Rad nicht neu erfinden“, sagt Schmidt.
Der Informationsabend für Ehrenamtliche findet am 11. November (Mittwoch) um 18.30 Uhr im Sitzungssaal der Stadthalle statt. è3. Lokalseite
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